Erasmusprojekt (Aachen / Cerdanyola) 

zum Thema Nachhaltigkeit (EF) 2025:

Sustainability – What we (don’t) know and what we (don’t) do!”

Was wissen wir eigentlich wirklich zum Thema Nachhaltigkeit? Welchen Beitrag leistet die Forschung? Sind die Nachhaltigkeitsstrategien und -gewohnheiten kulturabhängig? Beeinflusst das theoretische Wissen über den Klimawandel oder die Mikroplastik-Problematik unser Handeln im Alltag? Wie oft handeln wir wenig nachhaltig, obwohl wir es eigentlich besser wüssten? Was können wir von Menschen in anderen Ländern lernen? Inwieweit bringt uns unser Handeln neues Wissen durch neue Erfahrungen? Bringt neues Wissen mehr Verantwortung mit sich? 

Diese und ähnliche Fragen haben unser drittes Erasmus-Projekt (diesmal mit der EF – als englischsprachiges „Schnupperprojekt zum IB) mit dem Institut Forat del Vent in Cerdanyola bei Barcelona begleitet und strukturiert. 

Nachdem wir uns 2023 mit der IB-Q1-Gruppe auf das Thema „Plastikmüll“ und im Jahr 2024 auf das Thema „Wasser (in Zeiten des Klimawandels)“ konzentriert haben, lag der Fokus in diesem Jahr auf einer ganzen Bandbreite von Nachhaltigkeitsaspekten, die wir in gemischten Gruppen arbeitsteilig erkundet und in einem Padlet (Sustainability: What we (don’t) know and what we (don’t) do… (Documentation) anhand eigener Fotos von konkreten Objekten, Reflexionensowie Interviews zusammengetragen  haben: 

Topic 1: Water and pollution! (Rivers and oceans, microplastics, water footprint) 

Topic 2: Energy, transport and mobility! (Carbon footprint, cycling, public transport, …)

Topic 3: Food and drink! (vegetarianism, organic and local food, animal welfare)

Topic 4: Protecting species and environment! (preservation of habitats and species, climate)

Topic 5: Consumption: Shopping! (Second hand, fast fashion, plastic bags, eco-labels)

Topic 6: Waste and recycling! (waste disposal, recycling, packaging, circular economy) 

Bereits beim Besuch der Spanier im Januar haben wir hierzu gemeinsam unseren Ökologischen Fußabdruck mit dem Ecological Footprint Calculator ermittelt, im Forschungszentrum Jülich neue Forschungsansätze und Ideen zum Thema Energie (Wasserstoff!) und Recycling kennen gelernt und in Aachen, Düsseldorf und Maastricht biologisch erzeugte Lebensmittel und nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten getestet. 

Darüber hinaus wurde die Infrastruktur dieser Städte im Hinblick auf Möglichkeiten zur Müllentsorgung und nachhaltiger Mobilität verglichen und der Beitrag von innerstädtischen Parks und Zoos zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Schaffung eines Bewusstseins für den Wert von Ökosystemen und Biodiversität untersucht.

Bei unserem Besuch in Spanien im März 2025 konnten wir nun nahtlos an unsere Erfahrungen anknüpfen und verschiedene Aspekte vergleichen, zum Beispiel nachhaltige Mobilität (durch die Nutzung der Nahverkehrssysteme und der Bahnverbindung Aachen-Barcelona über Paris), Müllentsorgung und Recycling (in Barcelona z.B. keine individuelle Müllabfuhr, aber öffentliche Container für verschiedene Materialien, auch Handys, Glühlampen und CDs) und die allgegenwärtige Umweltverschmutzung durch Zigarettenkippen und Plastikmüll.

Hinzu kam ein weiterer Aspekt in unserem „Nachhaltigkeits-kaleidoskop“: Wie können menschliche Bauvorhaben theoretisches Wissen über die Natur und Nachhaltigkeit umsetzen? 

Die Architektur Antoni Gaudis, die wir in der Basilika Sagrada Familia und im Park Güell erleben durften, zeigt uns eine enge Verbindung zwischen Natur und Architektur / Kunst: Die Natur wird hier zum Vorbild und zur Inspiration für den Architekten; die Grenze zwischen gewachsenen und gestalteten Strukturen verschwimmt: Die Kirche wird zum Wald, der Kunstpark zum Lebensraum für bedrohte Arten.… 

Auch das Thema Wissenschaft kam nicht zu kurz: Die Führung durch das Gebäude des Forschungszentrums der ICTA-Universität von Cerdanyola hat uns gezeigt, wie effizient Menschen Sonnenlicht, Abwärme und organische Abfälle nutzen können, wenn sie es schaffen, theoretisches Wissen intelligent in die Praxis zu übersetzen. 

Hier vermittelte uns der Vortrag eines Wissenschaftlers und die Besichtigung der Forschungsanlagen viele Erkenntnisse über Klimawandel und Kreislaufwirtschaft! 

Am darauffolgenden Tag gab uns die Müllsammelaktion am Strand von Barcelona in Zusammenarbeit mit der „Clean Beach Initiative (Clean Beach Initiative – Initiating a Cleaner World)“ die Möglichkeit, selbst vom Wissen ins Handeln zu kommen: Immerhin haben wir es geschafft, in ca. einer Std. ca 5 kg. Müll und fast 2 kg Zigarettenkippen vom Sandstrand zu entfernen – viele Raucher wissen scheinbar nicht, dass Zigarettenkippen nicht nur aus Papier und Tabakblättern, sondern – besonders die Filter – aus Mikroplastik mit vielen Giftstoffen bestehen und auch nach Jahren in der Umwelt nicht verrotten.

Abseits von allen gemeinsamen und geplanten Aktivitäten haben auch die Alltagserfahrungen in den Gastfamilien und die Erlebnisse beim Erkunden der Städte, Geschäfte, Märkte und Restaurants dazu beigetragen, unsere eigenen Konsum- und Wegwerfgewohnheiten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – und offen für nachhaltigere Handlungsalternativen zu werden: Das vegane Abschlussessen in Paris hat jedenfalls allen gut geschmeckt!