Wofür brennen wir?

Der große, englische Philosoph John Locke hing sehr an der Vorstellung, der Mensch komme als unbeschriebenes Blatt auf die Welt und alles, was uns später ausmacht, stamme aus der Erfahrung. 

„Let us then sup­po­se the Mind to be, as we say, whi­te Pa­per, vo­id of all Cha­rac­ters, wi­thout any Ide­as; How co­mes it to be fur­nis­hed? … Whence has it all the ma­te­ri­als of Re­a­son and Know­ledge? To this I an­s­wer, in one word,  From Ex­pe­ri­ence“ (Es­say II, ch. 1, 104).

Diese Annahme stimmte von Anfang an nur zur Hälfte, denn jeder Mensch wird mit Talenten geboren, die sich im Laufe eines Lebens entwickeln. Elternhaus und Schule leisten dazu einen entscheidenden Beitrag, indem wir gemeinsam einem Kind die Möglichkeit einräumen, verschiedenste Erfahrungen zu machen. Oftmals wissen Kinder am allerwenigsten, was sie gut können, bis sie es dann entdecken.

Aus diesem Grunde hat das Gymnasium St. Leonhard seine Ausbildung niemals darauf verengt, nur die bilinguale Schule oder eine MINT-Schule sein zu wollen, ein musisches oder ein Sportgymnasium. Stattdessen bieten wir eine breite Basis an Erfahrungen und Bildungsmöglichkeiten, ob Musik oder Sport, Sprachen oder MINT, Gemeinschaftserlebnisse oder internationaler Austausch. Unsere Schulprofile (Internationalisierung, MINT, Kult und Kultur, Schule mit Herz) eröffnen jedem Kind den Weg, der zu ihm passt und seinen Neigungen entspricht.

Wenn man in vielen Bildungsbereichen gleichermaßen sehr gut sein will, erfordert es ein hohes Engagement des Kollegiums und man braucht eine Menge Expertise, wie dieser Gedanke in einer kleinen Schule umgesetzt werden soll. Inzwischen können wir mit Stolz behaupten, dass wir uns in vielen Bildungsbereichen hinter spezialisierten Gymnasien nicht mehr zu verstecken brauchen, weil wir dort ein hervorragendes Angebot auf die Beine stellen. 

Doch der junge Mensch ist mehr als das, was er am Ende seiner Schulzeit weiß und kann. Der Schüler entwickelt sich über die Jahre zu einer Persönlichkeit – und wir haben gemeinsam mit dem Elternhaus einen entscheidenden Anteil daran. Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als denjenigen Abiturienten ihre Zeugnisse überreichen zu dürfen, die man damals als 5.-Klässler mit Scout-Ranzen eingeschult hat. Aus Kindern werden Jugendliche und aus Jugendlichen junge Erwachsene. Um die Kinder auf diesem Weg zu begleiten, haben wir ein Konzept entwickelt, das die Persönlichkeit der Schüler in den Blick nimmt. Wir nennen es „Schule mit Herz“. 

In Anlehnung an den alten Spruch, ein „Bild sagt mehr als tausend Worte“, empfehle ich Ihnen noch den kleinen Film im Anschluss an diesen Text. Darin stelle ich Ihnen „meine“ Schule vor. 

Herzlich Ihr

Stefan Menzel