Wie wichtig ist uns Demokratie heute? – Zehntklässler feiern das Grundgesetz

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ 

Screenshot

Wir alle kennen diese Artikel aus dem deutschen Grundgesetz, das am 23.5.2024 seinen 75. Geburtstag feierte. Aber was passiert, wenn diese so einfach und selbstverständlich klingenden Sätze nicht gelten? 
Das zeigt die Zeit des Nationalsozialismus, während der auch viele Aachener verfolgt und ermordet wurden, zum Beispiel weil sie jüdischen Glaubens waren, weil sie homosexuell waren, weil sie Sinti oder Roma waren oder sich gewerkschaftlich engagiert hatten.

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Mit diesen Sätzen stellte das Grundgesetz dann ausdrücklich die Menschen unter seinen Schutz, die unter den Nationalsozialisten noch verfolgt worden waren. 1000 ausgewählte Biographien erinnerten am letzten Samstag im Elisengarten an Aachener Opfer des Nationalsozialismus, 1000 Personen, die alle Opfergruppen des nationalsozialistischen Terrors repräsentieren. Organisiert wurde die große Feier von der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen und dem Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen.

Durch Vermittlung von Frau Offergeld vom Gedenkbuchprojekt durften auch Schülerinnen und Schüler der 10a an der Installation im Elisengarten teilnehmen und diese aktiv mitgestalten: Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern von der Maria-Montessori-Gesamtschule und von der Viktoriaschule hängten sie Hunderte Biographien an Leinen im gesamten Elisengarten auf, ergänzt durch erklärende Texte und Artikel des Grundgesetzes. Dem Betrachter boten sich am Ende ellenlange Reihen mit unzählbar vielen weißen Biographien dar, die sich durch den gesamten Elisengarten zogen. Schon beim Aufhängen stellten sich die Schülerinnen und Schülern den Fragen interessierter Spaziergänger, die an den Biographien stehen blieben und sie studierten. In dem Wissen, dass jedes Blatt für ein (namentlich bekanntes) Aachener Opfer stand, überwältigte der Blick über den kleinen Park mit den flatternden weißen Blättern.
Danke an alle Schülerinnen und Schüler der 10a für diese eindrucksvolle Erfahrung, die ihr an eurem freien Tag allen Spaziergängern, Touristen und Bummlern beschert habt!