Austausch Erasmus+ Aachen – Aguilar de Campoo

(08.-13.05.2023) oder ¡Descubrimos las diferencias culturales de la comida europea!

Nach Jahren der coronabedingten Unterbrechung unseres Fahrtenkonzeptes stand im Mai diesen Jahres der erste, Erasmus gestützte Austausch in der Sekundarstufe 1 mit unserer Partnerschule IES Santa María La Real in Aguilar de Campoo statt.

Im Zentrum der Fahrt standen der kulturelle Austausch, Kompetenzerwerb im Bereich des Medienkompetenzrahmen anhand der Erstellung eines Reiseblogs sowie – wie der Titel bereits erwähnt – eine intensive Auseinandersetzung mit der dieta mediterránea, der spanischen Küche.

Digitaler Rahmen: Digitale Selbstdarstellung im Netz

Für die Generation der heute 13-16-Jährigen ist die Selbstdarstellung in digitalen Netzwerken – bedingt durch das Heranwachsen mit digitalen Plattformen und verstärkt durch Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus – eine Selbstverständlichkeit, Studien weisen darauf hin, dass die eigene Identitätsbildung gleichermaßen in der Realität wie in virtuellen Räumen stattfindet. Trotz oder gerade wegen des selbstverständlichen Umgangs mit sozialen Plattformen wie Instagram oder Tiktok benötigen Jugendliche Räume, um ihre Selbstdarstellung zu reflektieren und anhand von Beispielen kritisch tatsächliche und dargestellte Identität zu hinterfragen.

Ein Austausch ist ein exzellenter Anlass, um Selbstdarstellungsformen zu analysieren und kritisch zu hinterfragen, da eine Erstbegegnung mit den spanischen Schülern über die sozialen Plattformen, in denen die Schüler*innen angemeldet sind, stattfand, und zahlreiche Möglichkeiten bot, Posing zu hinterfragen, Probleme und Gefahren körperlicher Freizügigkeit zu diskutieren sowie die Wirkmächtigkeit (verfälschter) Selbstdarstellung zu erleben. Diesbezügliche Erfahrungen wurden bei einer Überarbeitung des eigenen Profils sowie Präsentationsvideos der Klasse für die spanische Schülerschaft umgesetzt. Gemeinsam mit der spanischen Gruppe erarbeitete Regeln für einen sicheren Umgang mit persönlichen Daten im Netz wurden im Rahmen der Erstellung des Reiseblogs kritisch hinterfragt und umgesetzt.

Interkultureller Rahmen – Verschiedene Essensgewohnheiten   

Die echte Begegnung von Kindern unterschiedlicher Kulturen und Nationen ist unabdingbar, um Vorurteile zu beseitigen und Klischees zu relativieren, eigene Gewohnheiten zu hinterfragen und europäische Vielfalt hautnah zu erleben. Der Themenschwerpunkt wurde mit den Schüler*innen im Hintergrund einer Studie entwickelt, die eklatante Unterschiede in der durchschnittlichen Lebenserwartung von Spaniern und Deutschen mit unterschiedlichen Essgewohnheiten erklärt und die spanisch-italienische Diät als gesündeste der Welt darstellt. Um Theorie und Wirklichkeit zu vergleichen, wurde dieser Schwerpunkt gewählt, hierbei wurden zunächst Klischees gebrochen, indem die Schülerschaft regionale Küche der spanischen Bergwelt (Picos de Europa) und Küste (Bilbao) miteinander verglich.

Analog zur Vielzahl der Schüler*innen gab es eine Varianz der Begeisterung hinsichtlich der spanischen Küche, im Endeffekt dominierte die Schülermeinung, dass entgegen des medialen Bildes (Spanier essen sehr gesund, viel Gemüse und wenig Fleisch/Fisch) das Essen sehr fleischhaltig und fettreich war, dafür aber die durchschnittliche Qualität tierischer Produkte aufgrund von geringerer Massentierhaltung erheblich besser war.

Touristischer Rahmen – das nordwestliche Spanien

Im Rahmen von Ausflügen nach Burgos, Bilbao und dem Hinterland der Picos de Europa mit zahlreichen Stauseen und pittoresken Dörfern konnten wir einen Eindruck in die Schönheit der Natur und architektonische, kulturelle und kulinarische Eigenheiten der Region kennenlernen. Besonders im Eindruck geblieben sind wunderschöne Wanderwege, die beeindruckende Kathedrale von Burgos sowie der mondäne Flair Bilbaos zwischen Industriekultur und Moderne.