Warum Erdkunde?

Das oberste Ziel des Erdkunde-/Geographieunterrichts ist die Vermittlung einer raumbezogenen Handlungskompetenz. Das bedeutet zunächst, dass die Schüler:innen Strukturen und Prozesse im eigenen Lebensraum und in anderen Lebenswelten erfassen und analysieren können. Außerdem sollen sie die Fähigkeit entwickeln, selbstbestimmt und solidarisch an der Entwicklung, Gestaltung und Bewahrung dieser Lebenswelten mitzuarbeiten. 

Im Unterricht befassen sich die Schüler:innen somit aktiv mit gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Schnittstelle zwischen den Systemen „Mensch“ und „Umwelt“. Dazu gehören Chancen und Herausforderungen wie die Digitalisierung, Ressourcenverfügbarkeit, Klimawandel, Bodenfruchtbarkeit, Wasserbedarf, Umweltschutz, Ernährungssicherung, Ausgleich von Disparitäten, Bevölkerungsentwicklung, Verstädterung und Migration. Eine Betrachtung und Bewertung erfolgen unter den zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales).

Inhalte der Jahrgangsstufen

(Themenschwerpunkte und Raumbeispiele entnehmen Sie bitte unseren schulinternen Lehrplänen.)

Klasse 6

  • Sich orientieren
  • Leben auf dem Land, Leben in der Stadt
  • Landwirte versorgen uns
  • Auf den Standort kommt es an
  • Wohin in Ferien und Freizeit

Klasse 7

  • Geographische Arbeitsweisen: Koordinaten, Klimadiagramme
  • Landschaftszonen (Kalte Zone, Gemäßigte Zone, Wüste, Savanne, Regenwald)
  • Naturkräfte gefährden Lebensräume
  • Klimawandel

Klasse 9

  • Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten als Herausforderung
  • Wachstum und Verteilung der Weltbevölkerung als globales Problem
  • Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Klasse 10

  • Klimawandel im Unterricht: Naturgeographische Voraussetzungen, Ursachen und Auswirkungen, die Rolle von Umwelt- und Klimaschutz

Bilingualer Sachfachunterricht im Fach Erdkunde (deutsch-französisch)

Das Fach Erdkunde bilingual wird in den Jahrgangsstufen 7, 9 und 10 unterrichtet. Inhaltlich ist der Unterricht, wie auch in den nicht-bilingualen Klassen, an die Vorgaben des Kernlehrplans für den deutschsprachigen Erdkundeunterricht gebunden. Da Erdkunde in der 7. Klasse das erste bilinguale Sachfach ist und die Vermittlung der Sprachkompetenz einen Teil der Arbeitszeit in Anspruch nimmt, wird der bilinguale Erdkundeunterricht in der 7. Klasse 3-stündig unterrichtet, d.h. eine Stunde mehr als der deutschsprachige Erdkundeunterricht. 

Eine Besonderheit ist, dass dort, wo es möglich ist und sinnvoll erscheint, Raumbeispiele aus dem französischsprachigen Raumgewählt werden, z.B.: Paris – ville mondiale, la migration en France, le tourisme en Guadeloupe, l’agriculture au Sénégal, usw. 

Grundlage für den Unterricht sind authentische Materialien, die deutschen und französischsprachigen Quellen entnommen werden, wobei der Anteil an französischsprachigen Quellen mit höherem Lernjahr zunimmt. Dadurch wird ein funktionaler Einsatz der Fremdsprache und der deutschen Sprache gewährleistet, sodass wesentliche Sachzusammenhänge und Fachtermini in beiden Sprachen erlernt werden. Darüber hinaus arbeiten die Schüler:innen mit dem französischen und deutschen Atlas. 

Einführungsphase

  • Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung (Landschaftszonen, Wasser, Exogene Kräfte)
  • Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung (fossile Energieträger, neue Fördertechnologien, Regenerative Energien)

Qualifikationsphase

  • Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen
  • Bedeutungswandel von Standortfaktoren
  • Stadtentwicklung und Stadtstrukturen
  • Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen
  • Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschaft- und Beschäftigungsstrukturen

Exkursionen und Wettbewerbe

Unterrichtsgänge und Exkursionen sind elementarer Bestandteil des Faches Erdkunde/Geographie und haben somit auch am SLG einen hohen Stellenwert. Außerdem gibt es Möglichkeiten zur Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben. Hier eine Übersicht von themenbezogenen Exkursionen und Wettbewerben:

Klasse 6

  • Besuch eines Bauernhofes (fächerübergreifend mit dem Fach Biologie) z.B. Bioland-Hof Gut Paulinenwäldchen
  • Diercke Wissen Junioren

Klasse 7 & 9

  • Diercke Wissen Wettbewerb

Einführungsphase

  • Braunkohletagebau in Deutschland (Rheinisches Braunkohlerevier)

Qualifikationsphase

  • historisch-genetische und aktuelle Prozesse der Stadtentwicklung (z.B. Köln)
  • Karsterscheinungen und Stadtentwicklung in Deutschland (Falkensteiner Höhle/Schwäbische Alb in Bad Urach sowie Bürgerbeteiligung in Stuttgart / Stuttgart21)

(Die Durchführung der genannten Exkursionen und die Teilnahme an den Wettbewerben ist nicht im Kernlehrplan festgeschrieben und daher nicht obligatorisch.)

Das Fach Erdkunde wird in den Jahrgangsstufen. 6,7,9 und 10 im Rahmen der Sekundarstufe I unterrichtet. In der Sekundarstufe II erfreut sich das Fach Geographie großer Beliebtheit, weshalb seit Jahren stets ein Leistungskurs sowie mehrere Grundkurse pro Stufe vertreten sind.